Feldküche Waldwerkstätte

Jagdvilla Walster, Hubertussee, Mariazell

 Juli 2015

Konrad Broger gräbt ein Loch. Und man weiß nicht genau warum, aber er macht es viel zu groß. Vielleicht gräbt er einfach gerne, vielleicht hat er keine genauen Anweisungen gekriegt. In jedem Fall ist dieses Loch viel größer, als es die „Auftraggeberin“, seine Schwester Milena, geplant hatte. Diese ist Köchin, 24 Jahre alt und wird immer seltener als Jungköchin, dafür immer öfter als Ausnahmeköchin bezeichnet. Das Loch braucht sie um darin rote Rüben zu garen. Nun ist das Loch, das Konrad gegraben hat, aber viel zu groß für die kleinen Rüben. Das bringt Milena auf eine Idee: Man könnte darin nicht nur die Beilage, die roten Rüben, sondern auch die Hauptspeise, die Hirschkeulen, garen.

Ereignet hat sich diese Szenerie in Krippenbrunn, in den Bergen über Hallstatt, bei einer ehemaligen Kaserne der Gebirgsjäger. Erreichbar ist der Ort nur mit drei Seilbahnen, danach wartet noch ein halbstündiger Spaziergang. Dass nicht nur Milena und ihr Bruder hier oben sind, sondern auch noch rund 40 andere Essensbegeisterte Menschen, liegt an der Feldküche, jenem Kollektiv, dass einmal jährlich hervorragendes Essen an ungewöhnlichen und wunderschönen Orten serviert. Eingangs beschriebene Szenerie steht symbolisch für das, was die Feldküche mittlerweile ist: Ein Ort, an dem improvisiert, experimentiert und ausprobiert wird. Auf allerhöchstem Niveau. Nicht nur kulinarisch.

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